Sie sind hier:
>> NEWSChristen in Malatya ermordet
Ermordung christliche Gläubigen in der
Türkei Ermordung von drei
Christen am 18.04.2007 in der Türkei |
Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. Offb. 2,10Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod. Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Offb. 12,11-12a |
Es gibt sie noch: Christen, die buchstäblich "treu bis
in den Tod" für ihren Herrn und Heiland Jesus Christus ihr Leben riskieren
- und lassen! Folgender Berichtsausschnitt (Namen wurden entfernt) aus dem
persönlichen Umfeld der Märtyrer erreichte uns: |
Liebe Freunde,
die vergangenen Wochen war mit Trauer erfüllt. Viele von Euch haben von dem
verheerenden Verlust gehört durch den Vorfall in Malatya, einer türkischen
Provinzstadt 300 Meilen nordöstlich von Antiochia, wo die Gläubigen zum ersten
Mal als Christen bezeichnet wurden (Apg. 11, 26).
Am Mittwochmorgen, dem 18. April 2007 bereitete sich der 46 Jahre alte deutsche
Missionar und Vater dreier Kinder Tillman Geske darauf vor, ins Büro zu gehen.
Er gab seiner Frau einen Abschiedskuß und nahm sich noch kurz Zeit, seinen Sohn
zu umarmen, für den es eine unbezahlbare Erinnerung wurde. „Auf Wiedersehen
mein Sohn, ich liebe Dich.“
Tilman hatte vom Verlag „Zirve Publishing“ Büroräume gemietet und war dabei,
Anmerkungen für die neue Türkische Studienbibel zu verfassen. Dort war auch das
Büro der „Malatya Evangelist Church“. Bei Zirve wird christliche Literatur gedruckt,
die von der Gemeinde in Malatya und in benachbarten Städten der Osttürkei
verteilt wird. In einem anderen Teil der Stadt verabschiedete sich der
35-jährige Pastor Necati Aydin, Vater zweier Kinder, von seiner Frau und machte
sich ebenfalls auf den Weg ins Büro zum morgendlichen Bibelstudium und
Gebetstreffen, an dem auch einige Gläubige aus der Stadt teilnehmen würden.
Auch Ugur Yüksel machte sich zum Bibelstudium auf den Weg.
Keiner der drei Männer wußte, was sie erwarten würde. Diese Bibelstunde wurde
die äußerste Prüfung und Bewährung ihres Glaubens, die mit ihrem Eintritt in
die Herrlichkeit enden würde, um die Krone der Gerechtigkeit durch Christus und
die Ehre aller Heiligen in der Gegenwart Gottes zu empfangen.
Am anderen Ende der Stadt trafen 10 junge Männer, die alle unter 20 waren, die
letzten Vorbereitungen für den höchsten Glaubensakt, ihre Liebe zu Allah und
den Haß auf die Ungläubigen unter Beweis zu stellen, die ihrer Ansicht nach den
Islam untergruben. Fünf dieser jungen Männer hatten am Ostersonntag an einem
evangelistischen Einladungs-Gottesdienst teilgenommen, den Pastor Necati und
seine Mitarbeiter im Konferenzraum eines Hotels in der Stadt veranstalteten.
Die jungen Männer waren den Gläubigen als „Suchende“ bekannt. Keiner weiß, was
in ihren Herzen geschah, als sie dem Evangelium lauschten. Wurden sie vom
Heiligen Geist berührt? Wurden sie ihrer Sünden überführt? Nahmen sie die
Botschaft in ihr Herz auf? Heute wissen wir nur, wie alles begann.
Diese jungen Männer, einer ist der Sohn des Bürgermeisters der Provinz Malatya,
gehören zum „Tarikat“, einer Gruppe „treuer Gläubiger“ des Islam. Eine
„Tarikat“-Mitgliedschaft“ verschafft hier hohes Ansehen, sie ist wie die in
einer Bruderschaft. Man sagt, daß niemand ohne „Tarikat“-Mitgliedschaft“ in den
öffentlichen Dienst kommen kann. Die jungen Männer lebten alle in demselben
Studentenheim und bereiteten sich auf ihre Aufnahmeprüfungen an der Universität
vor.
Sie nahmen Waffen, Brotmesser, Seile und Handtücher, bereit für ihren letzten
Dienst an Allah. Sie wußten, es würde viel Blut fließen. Sie kamen rechtzeitig
zur Bibelstunde, so um 10 Uhr herum.
Nachdem sie angekommen waren, begann offenbar die Bibelstunde. Es heißt, daß
der Angriff begann, nachdem Necati ein Kapitel aus der Bibel vorgelesen hatte.
Sie fesselten Ugur, Necati und Tillman und banden sie mit Händen und Füßen an
ihre Stühle. Sie folterten die Brüder fast drei Stunden, wobei sie alles mit
ihren Mobiltelefonen filmten. In den neben der Druckerei gelegenen
Arbeitsstätten hatten Nachbarn, wie sie später berichteten, Schreien gehört,
aber angenommen, daß es sich um häusliche Streitigkeiten handelte und deshalb
nicht reagiert.
Währenddessen hatte ein anderer Christ namens Gokhan und seine Frau einen
gemütlichen Vormittag. Sie schliefen bis um 10, hatten ein langes Frühstück und
kamen schließlich gegen 12.30 Uhr im Büro an. Die Tür war von innen
verschlossen und sein Schlüssel funktionierte nicht. Er rief mit dem Handy an
und, obwohl er Verbindung bekam, hörte er das Telefon im Büro nicht klingeln.
Er rief das Handy seines Bruders an und schließlich antwortete Ugur: „Wir sind
nicht im Büro. Geh zum Hotel-Treff. Dort sind wir. Wir werden dorthin kommen,“
sagte er rätselhaft. Während Ugur sprach, hörte Gokhan im Hintergrund ein
Weinen und einen seltsamen knurrenden Laut.
Er rief die Polizei an und binnen fünf Minuten war der erste Beamte da. Er
hämmerte an die Tür: „Aufmachen, Polizei!“ Anfangs dachte er, es handele sich
um eine häusliche Ruhestörung. Dann hörten sie ein weiteres Knurren und ein
gurgelndes Stöhnen. Jetzt erkannte der Polizist das Geräusch als Ausdruck
äußerster menschlicher Qual, entsicherte seine Waffe und versuchte wieder und
wieder, die Tür aufzubrechen. Einer der erschreckten Angreifer entriegelte dem
Polizeibeamten die Tür, der beim Eintreten eine gräßliche Szene vorfand.
Tillman und Necati waren abgeschlachtet
worden. Ugurs Kehle war ebenfalls aufgeschlitzt und er lebte kaum noch.
Drei der Angreifer ließen vor dem Polizisten ihre Waffen fallen. Währenddessen
hörte Gokhan ein Schreien von der Straße. Jemand war aus dem dritten Stock
gefallen. Als er auf die Straße lief, fand er einen Mann, den er später als
Emre Gunaydin erkannte. Er hatte ein massives Kopf-Trauma und knurrte
seltsamerweise. Er hatte versucht, das Regenrohr herunterzuklettern, um zu
entkommen, hatte aber die Balance verloren und war heruntergestürzt. Es
scheint, daß er der Anführer der Angreifer war. Ein anderer Angreifer wurde in
seinem Versteck auf einem tieferen Balkon gefunden.
Um die ganzen Verknüpfungen verstehen zu können, müssen wir 6 Jahre
zurückgehen. Im April 2001 beschloss der Nationale Sicherheitsrat der Türkei
(Milli Guvenlik Kurulu), die evangelikalen Christen als nationale
Sicherheitsbedrohung zu sehen, im gleichen Maß wie Al Quaida und
PKK-Terrorismus. Erklärungen in der Presse von politischen Leitern, Kolumnisten
und Kommentatoren haben einen Haß gegen Missionare angeschürt, die, wie sie
behaupten, junge Leute bestechen, ihre Religion zu wechseln. Nach diesem
Beschluß von 2001 begannen Angriffe und Drohungen gegen Kirchen, Pastoren und
Christen. Es gab Sprengstoffanschläge, körperliche Angriffe, wörtliche und
schriftliche Beschimpfungen. Das sind nur einige der Methoden, mit denen
Christen angegriffen werden. Am häufigsten ist der Gebrauch von Propaganda in
den Medien. Nachdem sie ein langes Treffen wegen der christlichen „Bedrohung“
abgehalten hatten, begannen ab Dez. 2005 die Frau des Premiers Ecevit, der
Geschichtswissenschaftler Ilber Ortayli, Professor Hasan Unsal, der Politiker Ahmet
Tan und der Schriftsteller und Propagandist Aytunc Altindal einen Feldzug,
jeder in seinem Aufgabenbereich, um die Aufmerksamkeit des Öffentlichkeit der
drohenden Gefahr von Christen zuzuwenden, die
versuchen würden, „die Seele ihrer Kinder zu erkaufen.“ Versteckte Kameras in
Kirchen haben die Gottesdienste aufgenommen und die Aufnahmen übersteigert
gebraucht, um Angst und Wiederstand gegen das Christentum zu fördern. Bei einer
offiziellen Reaktion von Ankara im Fernsehen grinste der Innenminister der Türkei,
als er über den Angriff auf unsere Brüder sprach. Mitten in öffentlicher
Entrüstung und Protesten gegen dieses Ereignis und für die Freiheit von
Religion und des Gedankenguts hallen die Medien und offiziellen Kommentare mit
derselben Botschaft: „Wir hoffen, daß ihr eure Lektion gelernt habt. Wir wollen
hier keine Christen.“ Es scheint, als ob dieses ein organisierter Angriff von
einem unbekannten erwachsenen TARIKAT- Leiter war. Wie bei dem Mord an Hrant
Dink im Januar 2007 und bei dem Mord an dem katholischen Priester Andrea
Santoro im Februar 2006, wurden
Jugendliche gebraucht, um diese religiösen Morde durchzuführen, weil die
öffentliche Sympathie für die Jugendlichen groß ist und sie geringere Strafen
bekommen als ein Erwachsener, der dasselbe Verbrechen verübt. Sogar die Eltern
der Kinder bejahen die Taten. Die Mutter des 16-jährigen Jungen, der den
katholischen Priester Andrea Santoro ermordete, schaute in die Kamera, als ihr
Sohn ins Gefängnis gebracht wurde und sagte: „Er wird seine Zeit für Allah
absitzen.“
Die jungen Männer, die an den Morden beteiligt waren, sind in
Sicherheitsverwahrung. Die heutigen Nachrichten sagten, daß sie als Terroristen
angeklagt werden würden, so würde ihr Alter in diesem Fall keine Rolle in der
strengen Bestrafung spielen. Der Angreifer Emre Gunaydin ist immer noch auf der
Intensivstation. Die Nachforschungen drehen sich hauptsächlich um ihn und seine
„Kontakte“ und man sagte, die Nachforschungen würden zusammenbrechen, wenn er
nicht gesund würde. Die Kirche der Türkei reagierte zur Ehre Gottes, denn
Hunderte von Gläubigen und Dutzende von Pastoren kamen so schnell wie möglich
mit dem Flugzeug, um der kleinen Gemeinde in Malatya beizustehen und die
Gläubigen zu ermutigen, um die rechtlichen Angelegenheiten zu regeln und die
Christen in den Medien zu repräsentieren. Als Susanne Geske ihren Wunsch
äußerte, daß ihr Ehemann in Malatya beigesetzt werden sollte, versuchte der
Gouverneur, dieses zu verhindern, und als er erkannte, daß das nicht möglich
war, wurde ein Gerücht verbreitet, daß „es eine Sünde sei, ein Grab für
einen Christen zu graben.“ Schlussendlich, in einem Unternehmen, daß in der
Geschichte der Christen für immer erinnert werden sollte, griffen Männer von
der Kirche in Adana (nahe Tarsus) Schaufeln und hoben ein Grab für ihren
hingerichteten Bruder auf einen alten Armenischen Friedhof aus, der seit 100
Jahren nicht betreut worden war. Ugur wurde von seiner Familie nach der
alevi-muslemischen Zeremonie in seiner Heimatstadt Elazig beerdigt. Seine
gläubige Verlobte beobachtete alles aus dem Hintergrund. Seine Familie und
Freunde lehnten in seinem Tod alles ab, den Glauben, den Ugur so lange bekannt
hatte und für den er gestorben war. Necatis Beerdigung wurde in seiner
Heimatstadt Izmir durchgeführt, die Stadt, in der er zum Glauben kam. Die Finsternis versteht das Licht nicht.
Obwohl die Gemeinden ihre Vergebung für den Vorfall ausdrückten, wurde den
Christen (weiterhin) nicht getraut. Bevor der Sarg in das Flugzeug von
Malatya geladen wurde, wurde er zweimal mit verschiedenen Röngtenuntersuchungen
geprüft, um sicherzustellen, daß er keine Sprengstoffe enthielt. Das ist
nicht das übliche Vorgehen für muslemische Särge. Necatis Beerdigung war ein
wunderbares Ereignis. Wie bei einem Einblick in den Himmel kamen tausende von
türkischen Christen und Missionare, um ihre Liebe zu Christus zu bezeugen, und
um den Mann zu ehren, der erwählt worden war, für Christus zu sterben. Necatis
Frau Shemsha erklärte der Welt: „Sein Tod war sehr bedeutungsvoll, denn er
starb für Christus und lebte für Christus….. Necati war eine Gabe Gottes. Ich
fühle mich geehrt, daß er in meinem Leben war, ich fühle mich gekrönt mit Ehre.
Ich möchte dieser Ehre würdig sein.“ Die Gläubigen standen mutig für (ihren
Glauben) auf Necatis Beerdigung ein, weil sie es riskierten, öffentlich gesehen
zu werden und in ähnlicher Weise Ziele von Angriffen zu werden. Wie man
erwartet hatte, kam die Antiterrorpolizei und nahm ein Video von jedem, der bei
der Beerdigung dabei war, für zukünftigen Gebrauch. Der Gottesdienst fand unter
freiem Himmel bei der Buca Baptistenkirche statt und er wurde auf einen kleinen
Friedhof für Christen, in den Randgebieten von Izmir, beigesetzt. Zwei
stellvertretende Gouverneure von Izmir beobachteten das Ereignis ernsthaft aus
der ersten Reihe. Dutzende von Nachrichtensendern waren anwesend und
dokumentierten das Ereignis mit aktuellen Nachrichten und Fotos. Wer kann den
Eindruck ermessen, den diese Beerdigung auf die Anwesenden hatte? Das mag auch
der Anfang ihrer Geschichte sein. Betet für sie.
In einer Tat, die in
die Titelseiten der größten Zeitungen der Türkei kam, drückte Susanne Geske
ihre Vergebung in einem Fernsehinterview aus. Sie wollte keine Vergeltung,
erklärte sie den Reportern. „Oh Gott, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was
sie tun,“ sagte sie und stimmte damit von ganzem Herzen in die Worte Christi
auf Golgatha ein (Luk. 23,34). In einem Land, wo Blut-für-Blut-Vergeltung so
normal wie das Atmen ist, wurden sehr viele Reporter auf die Kirche aufmerksam,
und wie sehr dieser Kommentar von Susanne Geske Leben verändert hat. Ein
Kolumnist schrieb über ihre Aussage: „Sie sagte in einem Satz, was 1000
Missionare in 1000 Jahren nicht hätten tun können.“ Viele Christen werden
wahrscheinlich aus Malatya wegziehen, weil ihre Familien und Kinder öffentlich
als Ziele in dieser feindseligen Stadt erkannt wurden. Die zurückbleibenden 10
Gläubigen haben sich versteckt. Was wird mit dieser Gemeinde
geschehen, mit diesem Licht in der Dunkelheit? Sehr wahrscheinlich wird das
Licht in den Untergrund gehen. Betet für Weisheit, daß türkische Brüder aus
anderen Städten sich aufmachen werden, um die führerlose Gemeinde zu leiten.
Sollten wir nicht alle um die große Stadt Malatya besorgt sein, eine Stadt, die
nicht weiß, was sie getan hat? (Jona 4.11). Als unser Pastor Fikret Bocek mit
einem Bruder am Montag zum Sicherheitsamt ging, um eine Erklärung abzugeben,
wurden sie beide in die Anti-Terror-Abteilung geleitet. An der Wand war ein
großes Plakat angebracht, das die ganze Wand bedeckte, wo alle
Terroristenzellen in Izmir auflistetet waren, und als Sondergruppe waren alle
evangelikalen Kirchen in Izmir aufgelistet. Die Finsternis versteht das Licht
nicht.
„Diese, die die ganzen Erdkreis (Welt) erregt (wörtl.: umgekehrt) haben, sich
auch hierher gekommen.“ (Apg. 17,6). Bitte betet für die Gemeinde in der
Türkei. „Betet nicht gegen Verfolgung, betet für Ausharren,“ betont Pastor
Fikret Bocek. Die Gemeinde ist besser dran durch den Verlust unserer Brüder,
die Frucht in unserem
Leben, der erneuerte Glaube, das brennende Verlangen, das Evangelium zu
verbreiten, um mehr Dunkelheit in Malatya auszulöschen… all das kann nicht
bedauert werden. Betet, daß wir stark sind im Angesicht von äußerlicher
Opposition und betet besonders, daß wir stark sind bei den inneren Kämpfen mit
Sünde, die unsere wirklich unfähig machende Schwäche ist.
Das wissen wir: Christus Jesus war da, als unsere Brüder ihr Leben für ihn
gaben. ER war da, wie ER bei Stephanus war, als er gesteinigt wurde in der
Gegenwart von Saulus von Tarsus. Eines Tages könnte das Video vom Tod unserer
Brüder mehr von ihrer Stärke offenbaren, die Christus, wie wir wissen, ihnen
gab, um ihr letztes Kreuz zu tragen; über den Frieden des Geistes Gottes, mit
dem sie beschenkt waren, um für ihren geliebten
Erlöser zu leiden. Aber wir wissen, ER verließ ihre Seite nicht. Wir wissen,
daß ihre Gedanken voll von Schriftworten waren, um auszuhalten, als die
Finsternis versuchte, das ununterdrückbare Licht des Evangeliums auszulöschen.
Wir wissen, daß sie, mit dem, was immer möglich war, mit einem Blick oder einen
Wort, einander ermutigt haben, fest zu bleiben. Wir wissen, daß sie wußten, daß
sie bald bei Christus sein würden.
Wir wissen keine Einzelheiten. Wir kennen die Gerechtigkeit nicht, die auf
Erden ausgeteilt werden wird oder nicht. Aber wir beten – und bitten Euch, zu
beten – daß eines Tages wenigstens einer der fünf jungen Männer zum Glauben
kommen möchte, durch das Zeugnis im Tode von Tillman Geske, der sein Leben als
Missionar für seine geliebten Türken gab, und die Zeugnisse im Tode von Necati
Aydin und Ugur Yuksel, die ersten Märtyrer für Christus der Türkischen Kirche.
Christen-Mörder von Malatya hatten Kontakte zu Sic
Türkei/Religion/Extremismus/Justiz/
Christen-Mörder von Malatya hatten Kontakte zu Sicherheitsbehörden
Istanbul (dpa) - Die wegen des Mordes an einem deutschen und zwei
türkischen Christen in der Türkei angeklagten jungen Männer hatten
vor der Tat Kontakte mit Sicherheitsbehörden. Türkische Zeitungen
berichteten am Dienstag, mindestens einer der Beschuldigten habe
einen Anruf von einer Sonderheit der Polizei aus Ankara erhalten und
SMS-Nachrichten mit dem Mobiltelefon eines Staatsanwaltes in Istanbul
ausgetauscht. Der mutmaßliche Kopf der Gruppe habe zudem 18
Telefonate mit einem Parlamentsabgeordneten der nationalistischen
Partei der nationalen Bewegung MHP geführt. Der Politiker habe nach
Angaben eines Angeklagten Details über die Arbeit christlicher
Missionare in der Türkei erklärt.
In den Monaten vor dem Mord habe der Hauptbeschuldigte insgesamt
35 verschiedene SIM-Karten für seine Mobilfunkgespräche benutzt. Die
anderen Angeklagten hätten zwischen 16 und 38 verschiedene SIM-Karten
benutzt. Die Staatsanwalt habe aber die Details der Verbindungen
nicht ermittelt, berichteten die Zeitungen. Auch die Gespräche vom
18. April, dem Tag der Tat, seien nicht Gegenstand der Ermittlungen
gewesen. Die türkische Tageszeitung «Milliyet» vermisst bei den
Justizbehörden den Willen, Hintermänner der Täter zu ermitteln, die
zum Tatzeitpunkt erst 19 und 20 Jahre alt waren.
Die Mörder hatten in Malatya den 46-jährigen Deutschen Tilmann
Geske und zwei zum Christentum übergetretene Türken getötet. Die
Opfer waren in den Räumen eines kleinen Bibelverlags an Stühle
gefesselt und mit Messern gefoltert worden, bevor ihnen die Kehle
durchgeschnitten wurden. Insgesamt gibt es sieben Angeklagte. Die
Staatsanwaltschaft forderte für die fünf Hauptverdächtigen
lebenslange Haftstrafen. Ihnen wird Bildung und Mitgliedschaft in
einer terroristischen Vereinigung sowie Mord vorgeworfen.
dpa