K e l k h e i m (idea) - Schwere Vorwürfe gegen das Hilfswerk der Vereinten Nationen sowie westliche Botschaften in Syrien erhebt das Hilfswerk für verfolgte Christen „Open Doors“ (Kelkheim bei Frankfurt am Main). Christliche Flüchtlinge aus dem Irak seien in Syrien weiterhin Diskriminierungen ausgesetzt, schreibt das Hilfswerk auf seiner Internetseite.
„Ich habe beobachtet, wie die Formulare der Christen systematisch abgewiesen und jene der Muslime sofort gutgeheißen wurden. Dies hat sich tausendfach ereignet“, zitiert das Hilfswerk einen Flüchtling aus dem Irak. Derzeit lebten etwa 10.000 irakische Christen in Syrien, die wegen anhaltender Verfolgung keine Zukunft im Mittleren Osten sähen. Die meisten seien nun auch Diskriminierungen der westlichen Botschaften und des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) ausgesetzt, so Open Doors. Ein christlicher Leiter, der nicht genannt werden möchte, sagte, die meist muslimischen Angestellten des UNHCR und der Botschaften, die die Flüchtlinge empfangen, wollten nichts davon hören, dass Christen im Irak von Muslimen verfolgt werden. In Syrien würden christliche Flüchtlinge auch geschlagen und bedroht. In ihrer Heimat haben sie bereits Repressalien erlebt. „Christen im Irak sind derzeit massiven Gräueltaten ausgesetzt“, schrieb der Journalist Heimo Schwilk vor kurzem in der Tageszeitung „Die Welt“: „Schutzgelder werden erpresst, Läden geplündert, gebrandschatzt und enteignet, Kirchen in die Luft gesprengt, Mädchen vergewaltigt und zwangsislamisiert, Priester enthauptet oder gekreuzigt.“ Dem UNHCR zufolge fliehen jeden Monat etwa 50.000 Iraker aus ihrer Heimat. Rund 75.000 leben mittlerweile in Deutschland, mehr als 10.000 von ihnen sind Christen. Im Irak lebten am Ende der Ära des Diktators Saddam Hussein etwa 800.000 Christen. Seither hat mehr als die Hälfte der christlichen Bevölkerung das Land verlassen. Von den 26,7 Millionen Einwohnern des Iraks sind 95 Prozent Muslime.
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