Türkei: Christenverfolgung auf moderne Art

Montag, 24. Oktober 2022


In der Stadt Yalova in der Westtürkei wurden im Dezember 2008 illegal Plakate angebracht, die ein Kreuz und eine Schlange zeigten, die an einen jungen Türken herankriecht. Sinn des Plakates war es, Stimmung gegen christliche Missionare zu machen und zu einer Veranstaltung einzuladen, die dies vertiefte.

Bei dieser Informationsveranstaltung trat Adnan Odabas auf, um vor 1.000 Zuhörern vor den unzähligen Gefahren der christlichen Mission zu warnen. Er sprach von dem Ausverkauf der Türkei durch den Aufkauf von Land durch Missionare, von Gerichtsverhandlungen von Christen gegen ihn selbst, die er mit Hilfe von Unterlagen des türkischen Geheimdienstes gewonnen habe und von seinem informativen Aufklärungsbuch gegen Christen, das er mit einer Auflage von 500.000 Exemplaren in 45 Landesteilen zur Hälfte auf eigene Kosten verteilt habe. Die andere Hälfte sei durch die Unterstützung von Provinz-Gouverneuren, Stadtverwaltungen, Landräten, Vereinen und Firmen verbreitet worden.

Odabas rief dazu auf, sich seines eigenen und des islamischen Glaubens seiner Kinder sicher zu sein, denn, so Odabas, im Jahr 2006 seien in Istanbul im Stadtteil Bostanci 3.000 Jugendliche zu einer Massentaufe gebracht worden: "Einige Jugendliche wurden auf die Kanzel gebeten und durch verschiedene Fragen betrogen. Solche und ähnliche Aktivitäten werden in unserem Land mit Macht vorangetrieben. Sie arbeiten als Hausgemeinden. In den vergangenen Tagen gab es einen sehr traurigen Vorgang, eine türkische Kirche wurde eröffnet".

Odabas ging dann auf die Frage der Zuhörer ein, warum es denn so falsch sei, dass hier eine Kirche eröffnet werde, wenn doch im Westen Tausende Moscheen eröffnet werden. Er gab daraufhin zu verstehen, dass Moscheen im Westen ja eröffnet würden, um dort den islamischen Gottesdienst zu verrichten. Kirchen in der Türkei hingegen seien dazu da, missionarische Vorhaben durchzuführen: "Sie betrügen unsere Bürger, damit sie ihre Religion ändern und wollen sie mit verschiedenen Methoden christianisieren". Die Missionare, so Odabas, geben vor, helfen zu wollen und bieten Geld an, aber es gehe ihnen darum, die Menschen zu hintergehen, fährt er fort. Als letzten Ausweg zur Rettung der türkischen "Geographie" sieht er nur einen starken Islamglauben und ein ebensolches Nationalbewusstsein.

Zur Praxis kommend rief Odabas die Zuhörer auf, gegen Missionare vorzugehen. Aber: "Mit Gewalt schaffen wir gar nichts, sondern es ist ganz klar, dass wir mit Liebe vorgehen müssen", wies er an. Wenn ein Missionar sage, dass Mohammed kein Prophet und statt des Korans die Bibel zu ehren sei, dann rät Odabas seinen Zuhörern, nichts zu erwidern, weil Christen weder an Mohammed noch an den Koran glaubten. Muslime hingegen würden an Jesus, Mose und David schon von Kindesbeinen an glauben.

Missionare würden Muslime nur aufregen und verärgern, um das später wieder gegen sie zu benutzen. Gegen solche Menschen könne man offiziell nichts machen, fuhr Odabas fort, weil die türkischen Gesetze sie beschützen würden. Mit den Sätzen: "Allein durch Liebe können wir gewinnen" und "Mit unserem geistlichen Führer, dem heiligen Mohammed und unserem politischen Führer Mustafa Kemal Atatürk wird niemand es schaffen, unser Land zu teilen" schloss Odabas seinen Vortrag.


Quelle: Institut für Islamfragen


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