Schon die ersten Christen kannte
Schon die ersten Christen kannten Hauskreise (Apg. 20.20). Doch warum finden
sich auf den Infoblättern und Homepages der verschiedensten Gemeinden und
Kirchen immer öfter Einladungen zu solchen Kreisen?
Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Hauskreise als äußerst fraglich bis hin
zu "sektiererisch".
Warum der Wandel? Was sagt die Bibel dazu?
Schon zu allen Zeiten gab es Traditionen. So war es selbst für einen John Wesley
anfangs undenkbar außerhalb von Kirchenmauern zu predigen. Erst als Gott ihm die
Augen öffnete kam der Wandel in der Denkweise. Dabei war es eigentlich so
einfach und nahe liegend: Hatte Jesus Christus nicht selbst die berühmte
Bergpredigt gehalten? Und die fand nun mal ganz eindeutig außerhalb jeglichen
Gebäudes statt. Wieso hatte John Wesley dies vorher immer überlesen? Hatte er
vielleicht eine Art "Traditionsbrille" an, die alles was nicht mit der eigenen
Tradition übereinstimmte "überlass" bzw. das er es nicht wahr nahm?
Sagt nicht Gottes Wort ganz klar (Off. 22,18-19): "Wehe dem, der etwas zur Bibel
hinzu tut oder etwas weg nimmt"?
Sind wir vielleicht "Gefangene" unserer eigenen Vorstellungen, Denkweisen und
Traditionen? Wie wäre es, wenn wir Gott mal so wirken lassen würden wie ER es
möchte?
Glücklicher Weise hat sich das verkrampfte Denken in Bezug auf Hauskreise
grundlegend geändert.
Was sagt die Bibel darüber, welchen Stellenwert haben Hauskreise - und
letztlich: Warum eigentlich Hauskreise? Welchen Sinn haben sie? Reicht der
Gottesdienstbesuch etwa nicht aus?
Nun sollte man erstmal den Begriff "Hauskreis" definieren. Was ist ein heutiger
Hauskreis und wie steht es mit dem Begriff "Bibelkreis" aus?
Wir liegen wohl nicht falsch, wenn wir schon mal sagen, ein Hauskreis ist ein
Bibelkreis, der aber bei einem Teilnehmer "zu Hause" statt findet. Aber ist das
alles?
Ein Bibelkreis besteht aus Christen, die sich regelmäßig treffen um gemeinsam
Gottes Wort - seine Botschaft, die in der Bibel steht - Stück für Stück durch zu
lesen und deren Inhalt zu erforschen: "Was sagt uns persönlich Gottes Wort? Was
ist gemeint?" sind die Fragen, die sich die Teilnehmer zu Bibelabschnitten oder
einzelnen Versen stellen und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Der Stellenwert dieses Forschens wird sogar noch erhöht, da wir alle
Manipulationen ausgesetzt sind. Daher ist es besonders wichtig in der Bibel
selbst nach Antworten zu suchen, anstatt sie von Anderen einfach zu übernehmen.
Von der Gemeinde in Beröa berichtet die Bibel dazu folgendes:
... und forschten täglich in der Schrift, ob sich's
so verhielte.
Apg. 17,11 |
Neben dem Aspekt, daß man nicht auf ev. kostenpflichtige Räumlichkeiten
angewiesen ist, ist ein Hauskreis in der Regel viel persönlicher.
Jeder kennt jeden - nicht wie bei einem normalen Gottesdienst - sondern es
herrscht eine heimische, geborgene Atmosphäre. Und hier sieht man schon den
großen Vorteil: Hier ist sozusagen die "Keimzelle" des christlichen Lebens zu
finden. Menschen können sich aussprechen, für Nöte kann gemeinsam gebetet und
"Lasten" gemeinsam getragen werden. Als Petrus im Gefängnis war, betete die
Gemeinde OHNE AUFHÖREN für ihn zu Gott:
So wurde nun Petrus im Gefängnis festgehalten; aber
die Gemeinde betete ohne Aufhören für ihn zu Gott.
Apg. 12,5 |
Zudem kann hier das Wort Gottes weitaus persönlicher angewandt werden, da die
Lebenssituationen zumindest im groben den Teilnehmern bekannt sind. Nachteil ist
allerdings, daß solch ein Kreis auch wieder nicht zu groß sein sollte. In dem
Fall kann man ihn aber problemlos teilen. Sonst bleibt die Not Einzelner oft
unerwähnt, da man meist nicht gerne vor einer zu großen Gruppe über persönliche
Nöte spricht.
Die Bibel berichtet in der Apostelgeschichte über die ersten Gemeinden, die
vor allem Hausgemeinden waren.
Ein Hauskreis heute sollte also ähnlich gesehen werden, was natürlich nicht
gegen Gottesdienste in einer großen Kirche spricht. Trotzdem sollte der
Stellenwert einer Zugehörigkeit zu einem Hauskreis nicht unterschätzt werden.
Der Autor hatte selbst in großen Notlagen dort Hilfe durch Gebet, Aussprache und
Ermutigungen erfahren. Aber auch für Neubekehrte ist ein Hauskreis besonders
wichtig, da hier mehr als woanders Fragen beantwortet und Hilfestellungen für
ein Leben mit Jesus Christus gegeben werden können. Die Bibel gibt in der
Apostelgeschichte diesbezüglich folgende Hinweise:
Sie (gläubig gewordene Christen) blieben aber
beständig
in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und
im Brotbrechen und im Gebet.
Apg. 2,42 |
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Und sie waren täglich einmütig beieinander im
Tempel
und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten
die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.
Apg. 2,46 |
Reicht also ein Gottesdienstbesuch pro Woche? Wohl kaum, ja die ersten Christen
hatten täglich "Hauskreis" - und letztlich noch mehr: Sie beteten nicht nur
füreinander, sondern halfen sich gegenseitig auch finanziell:
Alle aber, die gläubig geworden waren, waren
beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Sie verkauften Güter und
Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nötig hatte.
Apg. 2,44-45 |
So wie es aussieht, wird es in Deutschland auch finanziell für viele Menschen
enger werden. Wie werden wir uns als Christen untereinander verhalten?
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