7 - Wie kann ich mit Gott ins Reine kommen?

7 - Wie kann ich mit Gott ins Reine kommen?

"Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." (Römerbrief 5,1).

Wie kann ein Mensch, der von der Schuldenlast seiner Sünde niedergedrückt ist, mit seinem Schöpfer Frieden bekommen? Gemäss der Bibel gibt es nur eine Möglichkeit: indem er durch den Glauben an Christus gerechtfertigt wird. "Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus." (Römerbrief 5,1).

'Rechtfertigung' ist ein juristischer Ausdruck, es ist das Gegenteil von 'Verurteilung'. Ein Mensch, der sich an das Gesetz hält, handelt recht und ist gerecht, wogegen derjenige, der das Gesetz übertritt, ungerecht handelt und schuldig ist. Aufgabe eines Richters ist es, den Rechthandelnden freizusprechen (=zu rechtfertigen) und den Schuldigen zu verurteilen. Freispruch (=Rechtfertigung) ist also das positive Urteil des Richters, das den Angeklagten für unschuldig, für 'gerecht' erklärt und ihn somit von aller Strafe befreit.

Gott, der Richter der Welt, würde uns ohne Zweifel freisprechen (=rechtfertigen), wenn wir gerecht wären. Aber es ist eine traurige Tatsache, dass wir weit davon entfernt sind, gerecht zu sein. Im Gegenteil, wir müssen uns alle als schuldig bekennen, denn wir haben Gottes Gesetz übertreten. Und da wir Sünder und ungerecht sind, muss Gottes Urteil über uns das Verdammungsurteil sein. Wie kann es also geschehen, dass ein Mensch von Gott freigesprochen (=gerechtfertigt) wird?

Wenn es einem Sünder möglich wäre, seine Übertretungen wiedergutzumachen und ein völlig gerechtes Leben zu führen, dann wäre Gott verpflichtet, ihn freizusprechen (denn dann wäre jemand wirklich schuldlos). Die römisch-katholische Kirche lehrt, dass bei der Rechtfertigung Gott uns 'innerlich gerecht macht' (Katechismus 1993, §1992). Die Rechtfertigung finde also dann statt, wenn ein Sünder durch Sakramente und gute Werke in sich selbst gerecht werde.

Ohne Zweifel, Gott wirkt im Leben seiner Kinder und verändert sie, so dass sie seinem Sohn immer ähnlicher werden. Aber, solange sie auf Erden sind, bleiben die Christen Sünder (> 1. Johannesbrief 1,8). Die katholische Lehre, wonach Gott die Gerechten rechtfertige, ist eine schlechte Nachricht für den Sünder! Aber Gott sei gedankt für sein unaussprechliches Erbarmen: die Bibel verkündigt eine andere Botschaft:

"Wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet." (Römerbrief 4,5).

Gott erklärt den glaubenden Sünder als unschuldig! Gott spricht ihn nicht frei, weil er gerecht wäre, denn das ist er nicht. Nein, es heisst, Gott rechtfertigt den Gottlosen. Gott spricht ihn auch nicht frei, weil der Sünder aufgrund guter Werke irgendwelche Verdienste geltend machen könnte. Gott rechtfertigt den, der keine Werke verrichtet! Das ist das wahre Evangelium, gute Botschaft, heilender Balsam für die Seele des verlorenen Sünders!

Wie aber kann Gott den Glaubenden freisprechen (rechtfertigen), wenn dieser immer noch ein Sünder ist? Die Antwort ist eine zentrale Wahrheit, die das Kernstück des Evangeliums ausmacht. Gott handelt völlig gerecht, wenn er diejenigen rechtfertigt (freispricht), die an seinen Sohn glauben. Christus, das Lamm Gottes, hat die volle Verantwortung für die Sünden derer übernommen, die an ihn glauben, und er hat die Strafe getragen, die sie verdient hätten, indem er sein eigenes Blut vergossen hat.

"Und Jahwe hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit." (Jesaja 53,6).

Gott will, dass wir unser ganzes Vertrauen auf das setzen, was Christus getan hat. Aber wir sind zu stolz, um seine Begnadigung und Vergebung anzunehmen. Wir meinen, wir seien fähig, etwas zu tun, um Vergebung zu verdienen, und anstatt auf Christus zu vertrauen, schauen wir wieder auf unsere eigenen Werke. Der Herr Jesus erzählte einmal ein Gleichnis für Menschen, "die auf sich selbst vertrauten, dass sie gerecht seien":

"Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst so: O Gott, ich danke dir, dass ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme! Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, im Gegensatz zu jenem." (Lukasevangelium 18,10-14).

Der erste Mann legte Gott seine eigene Gerechtigkeit und seine guten Werke vor. Der zweite nahte Gott mit leeren Händen. Der Pharisäer betrachtete sich selbst als gerecht und kam selbstbewusst vor Gott. Der Zöllner war sich seiner Armut schmerzlich bewusst und schämte sich. Beide gingen zum Tempel um zu beten. Der selbstgerechte Mann bat um nichts, während der Zöllner um Gnade bat. Beide gingen wieder nach Hause. Der eine vertraute auf sich selbst, dass er geistlich in Ordnung sei, aber in Gottes Augen war er nicht gerecht. Der andere vertraute sich völlig Gottes Gnade an. Und es war dieser vertrauende (=glaubende) Sünder, der gerechtfertigt nach Hause ging, vom Richter des Universums freigesprochen.

Jeder Mensch muss zwischen diesen zwei Möglichkeiten wählen. Entweder vertraust du dich völlig Gottes Gnade an, oder aber du setzest dein Vertrauen auf dein Mitwirken und deinen guten Willen. Auf der einen Seite spricht die römisch-katholische Kirche über jeden einen Fluch aus, der "behauptet, der rechtfertigende Glaube sei nichts anderes als das Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit, die um Christi willen die Sünden nachlässt." (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, 1986, §830, S.515). Auf der anderen Seite sind die Bibelchristen, die wie der Zöllner ihr Vertrauen allein auf die göttliche Gnade setzen und damit erfüllen, was gemäss den Worten des Herrn Jesus nötig ist, um von Gott gerechtfertigt zu werden.

Auf wen vertraust du, um von deinen Sünden freigesprochen zu werden und der Strafe zu entfliehen? Auf deine eigenen Verdienste oder auf die Barmherzigkeit Gottes, die am Kreuz von Golgatha offenbart wurde? Versuchst du, auf der Grundlage deiner eigenen Werke von Gott angenommen zu werden, oder vertraust du dich glaubend dem all-barmherzigen Gott an? Möchtest du aufhören, auf dich selbst zu vertrauen, und stattdessen allein an Jesus Christus glauben?


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