Unterschiede
Mann und Frau
„Mann und Frau schuf er sie"
Schon ganz am Anfang der Bibel lesen wir, dass Gott nicht einfach „den"
Menschen gebildet hat, sondern dass Er einen Mann und eine Frau erschaffen hat
(1. Mose 1,27). Das zeigt
deutlich, dass Gott Unterschiede in den Menschen gelegt hat. Es ist nicht nur
wahr, dass jeder Mensch an sich schon einzigartig ist. Es gibt auch
gottgewollte Unterschiede zwischen Mann und Frau. Und wenn Gott diese in unsere
Natur gelegt hat, dann kann es nur mit schädlichen Folgen verbunden sein, wenn
wir diese Unterschiede auszuradieren suchen.
Kindererziehung
Diese Verschiedenheit von Mann und Frau sollte
schon in der Erziehung berücksichtigt werden. „Erziehe den Knaben seinem Weg
gemäß (d.h. der Natur des Kindes angemessen)" (Sprüche 22,6). Das bezieht sich nicht nur auf die
Unterschiede zwischen Jungen, sondern auch zwischen Jungen und Mädchen oder
Kindern im allgemeinen. Es ist einfach nicht wahr,
dass sie den jungen Menschen aufgezwungen werden. Viele Eltern können davon
berichten, dass Mädchen von sich aus manche Dinge ganz anders machen als
Jungen. Natürlich gibt es nicht das Mädchen oder den Jungen – und sicher können
wir auch manche Ähnlichkeiten wahrnehmen. Und doch bleiben Unterschiede in
aller Regel bestehen.
Schule und Ausbildung: gleiche Chancen und unterschiedliche Entscheidungen
Der Zugang zu den einzelnen Bildungsangeboten ist heute für Jungen und Mädchen
gleich gut möglich. Das hängt unter anderem mit der allgemeinen Schulpflicht
zusammen, die für Jungen und Mädchen gilt. Allerdings unterscheiden sich die Vorränge
von Jungen und Mädchen, wenn es in den höheren Schulen Wahlmöglichkeiten gibt.
Nicht selten werden die sogenannten harten Fächer von Jungen und die
sogenannten weichen Fächer von Mädchen gewählt.
Als Christen machen wir uns an dieser Stelle wohl alle Gedanken, was wir im
beruflichen Leben „erreichen wollen". Sicher ist ein Streben nach
besonderem Karriereerfolg weder für einen Mann noch für eine Frau biblisch.
„Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen
lassen" (1. Timotheus 6,8). Vermutlich ist das ein Gedanke, der
sich besonders an uns Männer richtet, die wir gerne nach Höherem streben.
Die Stellung der Frau: Der Mann ist ihr Haupt
Aber für die Frauen besteht eine zusätzliche „Schwierigkeit". Gott macht
in der Bibel sehr deutlich, dass der Mann das Haupt der Frau ist (1. Korinther 11,3). Diese Aussage bezieht sich auf das
Verhältnis in der Ehe sowie auf die Schöpfungsordnung Gottes. Es wird sogar
auch in der Gesellschaft nicht selten (noch?) als unpassend angesehen, wenn
„die Frau die Hosen anhat". Und eine gläubige Frau wird erst recht
empfinden, wo sie sich zurückzuhalten hat. So wird der Herr ihr auch Weisheit
geben, sich zum Beispiel im Arbeitsleben richtig zu verhalten, falls sie eine
Vorgesetztenfunktion haben sollte. Ob eine Frau eine solche Position anstreben
sollte, mag jede Schwester vor dem Herrn entscheiden.
Es mag in der heutigen Zeit der Emanzipation für Frauen nicht leicht sein,
diese biblische Ordnung anzunehmen. Eine gottesfürchtige Frau wird sich aber
bewusst sein, dass Gott den Gehorsam gerade dann sehr belohnt, wenn sie sich dem
Wort Gottes unterordnet.
Erfolg für Frauen: Bei Gott zählt die Karriere nicht
Deshalb wird es natürlich trotzdem auch für eine junge Christin in der Regel
richtig sein, eine Ausbildung oder vielleicht ein Studium zu machen. Sie muss
ja zunächst in der Lage sein, für ihren Lebensunterhalt aufzukommen, denn nur
der Herr weiß, ob (und wann) eine Ehe geschlossen wird. Und die Kenntnis eines
Berufsbildes oder der Arbeitswelt kann auch in der Ehe nützlich sein. Der große
Unterschied zu Frauen in der Welt sollte aber bei allen diesen Überlegungen
sein, dass nicht Karrieredenken und Anerkennung als Kriterien genommen werden
(das gilt natürlich auch für gläubige Männer!).
Es ist angesichts des Wertewandels in unserer Gesellschaft für junge Frauen –
auch für gottesfürchtige Frauen – enorm schwierig geworden, dem Druck
standzuhalten und das Glück nicht in der Karriere zu suchen. Man gilt als „von
vorgestern", teilweise ausgelacht. Allen jungen und älteren Schwestern sei
jedoch gesagt, dass nicht das Werturteil der Erfolgsmenschen dieser Welt zählt,
sondern letztlich allein der „Händedruck" des Meisters: Seine Belohnung
und seine Wertschätzung werden – von Gott Ernten als von der Welt zu erwarten.
Kinderbetreuung: Bleibt die Frau und Mutter ihrer Aufgabe treu?
Im Zusammenhang mit der Verbesserung von Karrierechancen durch Politik und
Wirtschaft wird vermehrt von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
gesprochen. Verständlicherweise kann eine Mutter nur dann Karriere machen, wenn
sie auf Kinder „verzichtet" oder eine Rundumbetreuung für ihre Kinder
sicherstellt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Der Mann soll seine Frau helfen.
Die Bibel gibt hier einen klaren Hinweis: „Dass die alten Frauen ...
Lehrerinnen des Guten [seien]; damit sie die jungen Frauen unterweisen, ...
ihre Kinder zu lieben,... mit häuslichen Arbeiten beschäftigt, gütig, den
eigenen Männern unterwürfig zu sein, damit das Wort Gottes nicht verlästert
werde" (Titus 2,3-5). Der Schwerpunkt der Tätigkeit einer Mutter
liegt also in der Betreuung der Kinder und in der häuslichen Arbeit. Unter
diesem letzten Begriff dürfen wir sicher nicht nur das Kochen und Putzen
verstehen. Außerdem muss selbstverständlich auch der Vater seine
Erziehungsaufgaben wahrnehmen und sollte seine Frau in ihrem Bereich
unterstützen (Epheser 6,4: „ihr Väter"). Aber wenn eine Mutter ihre
ureigensten Aufgaben ihrem Mann überlässt und um jeden Preis berufstätig sein
will, würde dies zur Unehre des Herrn sein. Und den Männern wird in den
Thessalonicherbriefen gesagt, dass sie arbeiten sollen. Es würde also zur
Verlästerung des Wortes Gottes führen, wenn die Mütter im Beruf arbeiten, die
Männer aber zu Hause die Kinder hüten.
Das Ehepaar verzichtet ganz auf Kinder.
Es ist zweifellos richtig, dass ein Ehepaar Verantwortung für sein Verhalten
trägt. Es muss sich vor dem Herrn auch über die Fragen des Auslebens der
Sexualität klar werden. Die Bibel gibt uns jedoch an keiner Stelle einen
Hinweis, dass es Gründe geben könnte, ganz auf Kinder zu verzichten, nicht
einmal für das Werk des Herrn, geschweige denn für andere Ziele. Einen anderen
Hinweis finden wir aber im Neuen Testament: „Dies aber wisse, dass in den
letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden
selbstsüchtig sein, geldliebend, ... ohne natürliche Liebe,... das Vergnügen
mehr liebend als Gott" (2. Timotheus 3,1-5). Ob es hier nicht ein paar Gründe
gibt, die der wahre Hintergrund für manche Entscheidung in unserem Leben sind?
Die häuslichen Aufgaben einer Mutter haben vor dem Herrn einen hohen
Stellenwert
Es ist also deutlich, dass Familie und Beruf für Mütter, die sich nach der
Bibel richten wollen, kaum vereinbar sind. Nun mag manche Frau enttäuscht
sagen: Warum mache ich dann eine Ausbildung und vielleicht ein Studium, wenn
ich später doch „nur zu Hause" sein darf? Dazu reicht es heute leider
nicht mehr, auf herausragende Beispiele von Müttern in der Bibel hinzuweisen.
Es ist eine grosse Herausforderung für eine Mutter ihre Kinder für den Herrn
Jesus zu erziehen und zum ewigen Leben „zu führen" aber auch eine
Grosse Belohnung hinsichtlich des Ewiges Leben.
Emanzipation im geistlichen Bereich: Wirklich ein Fremdwort?
Bevor ich abschließend einige Beispiele von „erfolgreichen" Frauen der
Bibel aufgreife, möchte ich noch auf das Emanzipationsproblem im geistlichen
Bereich eingehen. Zwar werden die Karrierefrauen unserer Gesellschaft darauf
hinweisen, dass die Emanzipationswelle längst Vergangenheit ist. Aber das
Nachvollziehen gesellschaftlicher Entwicklungen im geistlichen Bereich
geschieht ohnehin erst einige Zeit später. Warum ist es auch unter Christen zu
Emanzipationsbestrebungen (im geistlichen Bereich) gekommen? Drei Gründe möchte
ich nennen:
Da wir inmitten der Gesellschaft um uns her leben, gehen die Veränderungen
nicht spurlos an uns vorüber. Wir lassen uns – leider – von so manchen
Strömungen anstecken, anstatt sie im Licht der Bibel zu beurteilen und,
falls sie dem Wort Gottes entgegenstehen, abzuweisen. Hier fehlt uns häufig die
entsprechende Wachsamkeit.
Es gab die Auffassung, dass sich junge Frauen nicht so sehr mit dem Wort Gottes
beschäftigen müssten. Sie sollen wohl zur Schule gehen und einen Beruf
erlernen. Sie sollen auch die Zusammenkünfte der Gläubigen besuchen. Aber ein
intensives Bibellesen ist nicht nötig, das sollen die jungen Brüder machen.
Diese müssen ja schließlich in den Zusammenkünften den Mund aufmachen, weil
Frauen dort schweigen sollen (1. Korinther 14, 34).
Hier wurde leider zuweilen übersehen, dass auch junge Frauen und Schwestern ein
eigenes geistliches Leben nötig haben – übrigens auch in der Ehe! Und das
geistliche Leben wird man genug gefördert, wenn man die Gedanken Gottes kennt,
wie sie in der Bibel zum Ausdruck kommen.
Gott hat in seinem Wort zudem ausdrücklich
aufschreiben lassen, dass sie ihre eigenen Männer zu Hause fragen sollen (1. Korinther 14,35). Nicht selten mussten sie feststellen:
Unsere Männer wissen genauso wenig Bescheid wie wir. Müssen wir Männer das
nicht beschämt zugeben?
Vorbildhafte Frauen in der Bibel
Abschließend möchte ich noch einige Frauen aus der Bibel vorstellen, die nachahmenswerte
Vorbilder sind. Das sind Schwestern, wie wir sie heute brauchen! Sie sollen
nicht zur Entmutigung dienen – „das schaffe ich sowieso nicht" – sondern
zum Ansporn.
Maria von Bethanien
Es gibt in der ganzen Bibel vielleicht keine Person, die ein solches
„Einfühlungsvermögen" für den Herrn Jesus hatte – wenn ich das mit aller
Ehrfurcht schreiben darf. Maria hat dem Herrn gedient (Lukas 10,39: sie setzte sich auch zu den Füßen des Herrn
hin; offenbar diente sie zuvor). Sie hat dem Herrn mit offenen Ohren (auch des
Herzens) zugehört (Lukas 10, 39). Sie hatte Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus
(Johannes 12,1-8). Sie hat dem Herrn Jesus ihr Herz
ausgeschüttet und sich nicht geschämt, vor Ihm zu weinen (Johannes 11,31-32). Und sie hat als Einzige verstanden,
dass der Herr Jesus in den Tod gehen würde (Johannes 12,1-8). Daher hat sie nicht nur ihr Vermögen,
sondern auch ihr Inneres vor Ihm niedergeworfen, um Ihn zu verehren: ihre ganze
Liebe.
Diese Frau hatte – aus Sicht der Menschen – keine großen Auftritte. Aber bei
der einzigen Gelegenheit, den es für sie gab, tat sie das entscheidend Richtige
für den Herrn. Das macht sie zu einer „Heldin". Zwar zentriert sich das
Evangelium allein auf den Herrn Jesus. Aber wo immer davon gepredigt wird, wird
diese Tat erwähnt werden (Markus 14,9). Das wird von keinem Mann gesagt. Kann es
eine größere Belohnung geben als diese Wertschätzung des Herrn selbst?
Maria Magdalene
Diese Frau hatte vielleicht nicht dieselbe Einsicht wie Maria von Bethanien. Vielleicht war sie auch nicht so intelligent –
wir wissen es nicht. Aber der Herr Jesus hatte sie von Dämonen befreit. Und das
hat bei dieser Frau eine Liebe zu Ihm bewirkt, die dazu führte, dass sie nicht
mehr ohne ihren Herrn leben konnte. Als Jesus gestorben war, konnte sie nicht
zu Hause bleiben, sondern lief als erste am Tag des Herrn frühmorgens zum Grab.
Ihre Liebe trieb sie dorthin. Und was ist die Antwort des Herrn? Sie war die
Erste, die den auferstandenen Heiland sehen durfte (Johannes 20,16). Kein Jünger, keine andere Person durfte
den liebenden Blick des auferstandenen Retters vor ihr erleben. Kann es eine
größere Belohnung geben als diese Wertschätzung des Herrn selbst?
Phöbe
Diese Schwester wird vom Apostel Paulus in zwei Versen erwähnt: „Ich empfehle
euch aber Phöbe, unsere Schwester, die auch eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist, damit ihr sie in dem Herrn, der Heiligen
würdig, aufnehmt und ihr beisteht, in welcher Sache irgend sie euch nötig hat;
denn auch sie ist vielen ein Beistand gewesen, auch mir selbst" (Römer 16,1-2). Phöbe ist eine Frau, die
wahrscheinlich den wenigsten „aufgefallen" ist. Aber wenn sie krank oder
verreist war (wir stellen uns das einfach einmal vor), wurde sie vermisst. Denn
sie hat viel gearbeitet. Ihre Arbeit stach vielleicht nicht ins Auge. Aber sie
erreichte die Herzen.
Phöbe trat nicht öffentlich auf. Sie war auch keine Rednerin. Aber sie war eine
Dienerin. Und das war für Paulus und erst recht für den Herrn Jesus so
wertvoll, dass Er den Brief an die Römer benutzt, um Phöbe in das ewige Wort
Gottes aufzunehmen und ihr dort dieses herrliche Zeugnis auszustellen. Kann es
eine größere Belohnung geben als diese Wertschätzung vom Herrn?
Priszilla
Diese Schwester wird sowohl in der Apostelgeschichte als auch in mehreren
Briefen positiv erwähnt. Eine Besonderheit ist: Sie wird immer „nur" in
Verbindung mit ihrem Ehegatten, Aquila, genannt.
Sowohl im Berufsleben (als Zeltmacher) als auch im geistlichen Bereich zogen
sie beide „an einem Strick".
Priszilla hat in Korinth die Bereitschaft gehabt, den
Apostel Paulus in ihr und ihres Mannes Haus aufzunehmen (Apostelgeschichte 18,2). Sicher hat sie von ihm viel
gelernt. Später war sie in der Lage, zusammen mit ihrem Mann das Verständnis
des begabten Dieners Apollos zu erweitern (Apg 18,26
:
Erstaunlicherweise wird ihr Name vor dem ihres Mannes genannt). Schließlich
lesen wir in mehreren Briefen, dass in ihrem Haus die Versammlung zusammenkam.
Sie war mit ihrem Mann sogar bereit gewesen, „ihren eigenen Hals
preiszugeben" für Paulus (Römer 16,4).
Priszilla stellte sich nicht in den Mittelpunkt. Aber
sie arbeitete mit den Mitteln, die ihr der Herr geschenkt hatte. Und das tat
sie mit einer solchen Treue, dass Paulus eine besondere Herzensbeziehung zu ihr
und zu ihrem Mann hatte. Und sie und ihr Mann blieben dem Apostel bis an sein
Lebensende treu, was wir seinen Grüßen im letzten Brief entnehmen dürfen (2. Timotheus 4,19). Kann es eine größere Belohnung geben
als diese Wertschätzung vom Herrn?
Das sind nur vier Beispiele geistlicher Frauen. Man könnte noch manche
geistliche „Powerfrauen" nennen, auch aus dem Alten Testament. Denken wir
nur an Debora (Richter 4 - 5), die dem Führer des Volkes – Barak
– geistlich überlegen war und dennoch bescheiden und demütig blieb. Das alles
sind Frauen, die nicht nur jungen (und älteren) Schwestern, sondern auch jungen
(und älteren) Brüdern manchen Anschauungsunterricht geben.