Prüfen ist eine biblische pflicht

Es gibt viele

Es gibt viele "schöne" christliche Themen über die man gerne schreibt und diskutiert - aber wenn es um das Prüfen und vor allem dann Kritisieren geht, scheiden sich buchstäblich die Geister!

Prüfen - eine biblische Pflicht!

Prüfet alles...

Egal ob wir es wollen oder nicht, Gottes Wort sagt (nicht ohne Grund!):

Den Geist dämpfet nicht. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüfet alles, und das GUTE behaltet!

1. Thes. 5,21

Hier geht es beispielsweise um eine Geistesgabe. Gerade bei Geistesgaben lassen sich leider bis heute viele Menschen eher vom Gefühl als vom Worte Gottes leiten. Deshalb unterstreicht die Bibel gerade hierbei das prüfen:

Geliebte, glaubet nicht jedem Geiste, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.

1.Joh. 4,1

Es heißt aber auch:

Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.

Joh 14,12

Zum Einen soll der Geist Gottes Raum zum Wirken haben, zum Anderen besteht aber die Gefahr, daß nicht Gott der Ursprung ist.
Zugegeben, es ist nicht einfach! Jedenfalls sehen wir, daß das Prüfen extrem wichtig ist!


Was sollen wir prüfen?

Was sollen wir prüfen?

Zunächst haben wir uns mal selbst zu prüfen. Oder wollen wir als "Heuchler" dastehen?

So prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst!

2.Kor. 13,5

Dann geht es darum zu erkennen, ob die Botschaft usw. von Gott ist oder nicht. Dafür haben wir das Wort Gottes. Und was sagt die Bibel?
Für sehr viele Situationen gibt es passende Bibelstellen, oder man kann es aus dem Zusammenhang erkennen.
Aber eine "Faustregel" gibt uns Gott:

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

Matth. 7,16

Sind die Früchte immer klar erkennbar?
Warum heißt es beispielsweise bezüglich "guten" Lehrern:

Gedenkt an eure Lehrer, die euch das Wort Gottes gesagt haben; ihr ENDE schaut an und folgt ihrem Glauben nach.

Hebr. 13,7

Warum soll nicht der Anfang gesehen werden - und was dann kam ist egal?!?
Mit den Früchten verhält es sich zeitlich genauso: Man muss bis zur Ernte warten!
Und warum sagte Jesus zu den Knechten ("Kritikern") die das Unkraut SOFORT ausreißen wollten:

Er sprach: Nein, damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausraufet, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Laßt beides miteinander wachsen bis zur Ernte; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuvor das Unkraut und bindet es in Bündel, daß man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune.

Matth. 13,29-30

Auch hier ist VORSICHT geboten! Die Gefahr besteht, daß auch "Gutes" mit VERNICHTET wird!
Über Jesus heißt es sogar:

Das zerstoßene Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen

Matth. 12,20

Wie leicht wird etwas zerbrochen und irreparabel zerstört!
Ich denke, jeder sollte hier Gott selbst um Gnade bitten, wo wir hier - vielleicht mit bester Absicht - Schuldig geworden waren!

Eine weitere "Faustregel" ist, daß Jesus Christus verherrlicht wird und an OBERSTER Stelle steht - und zwar VOR dem Heiligen Geist (er verherrlicht auch Jesus) und allen möglichen Gaben (sie "dienen" nur zur Erbauung und Hilfe) sowie vor allem Besitzt, Menschen usw.

So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.

Lukas 14,26

Ist nicht Jesus Christus an oberster Stelle, sondern ständig von Gaben, "Werken", Organisationen usw. die Rede, stimmt etwas nicht!
Nun sagt die Bibel hier etwas ganz komisches, aber doch grundlegendes:

Daran sollt ihr den Geist Gottes erkennen: ein jeglicher Geist, der da bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist von Gott; und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt.

1Jo 4,2-3

Was heißt denn das nun schon wieder?
Eigentlich ist es ganz einfach: Das größte und herrlichste Ereignis der Menschheitsgeschichte ist, daß Jesus Christus für UNS auf die Welt kam und für UNS gestorben ist, damit wir mit Gott versöhnt werden können! Ohne dieses "Opferlamm" gäbe es für KEINEN Menschen eine Chance. Der Sinn des Lebens wäre gleich Null! Wir müssten ALLE auf die ewige Verdammnis zugehen!
Aber da kam EINER, der Sohn des lebendigen Gottes, der FÜR UNS das Lösegeld bezahlte - mit seinem eigenen Blut. Jesus selbst sagte:

Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. IHR seid meine Freunde, wenn ihr TUT, was ich euch gebiete!

Joh. 15,13-14

ER hat alles für uns vollbracht - wir müssen ihm allerdings gehorsam sein!
Ist das nicht EVANGELIUM bzw. die froheste Botschaft aller Zeiten?!?
Doch nun zurück zur Fragestellung:
Bezeugen und verherrlichen wir Jesus Christus und was er für uns vollbracht hat?!?
OK, einige tun es so, andere anders. Auch kann es in "fleischlicher" Schwärmerei geschehen. Aber dafür stand ja der Zusatz: "Wenn ihr TUT was ich euch gebiete". Wenn wir herumtanzen und Jesuslieder singen, gleichzeitig aber NICHT zur EHRE Jesu leben, ist das Heuchelei! Wir sollen IN ERSTER LINIE durch UNSER LEBEN Jesus Christus verherrlichen!
Können wir wie Petrus einst am Tempel zu dem lahmen Bettler sagen:

Petrus aber sah ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!

Apg 3,4

Vielleicht müssen wir uns Entschuldigen und sagen: Sieh uns und unser Leben nicht an, sondern lieber Jesus!
Klar, auf Jesus sollen wir hinweisen, aber wir sollen Botschaft an Christi statt sein!

So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott VERMAHNT DURCH UNS; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott.

2Kor 5,20

Und "an Statt" bedeutet nun einmal, daß wir FÜR IHN hier wirken sollen.
Und dazu gehört sogar das "vermahnen" oder anders gesagt: "Kritisieren", womit wir wieder beim Thema wären!
Sehr schlimm wird es nur, wenn gesagt werden muss:

denn "eurethalben wird Gottes Name gelästert unter den Heiden"!

Römer 2,24


Also nochmal das Prüfkriterium:

Wird Jesus Christus jetzt und dauerhaft durch das Leben und mit den "Früchten" verherrlicht?


Hier muss noch kurz erwähnt werden: Unser Leben ist durch Kindheit und allen möglichen Erfahrungen, Sitten, Gebräuchen, Kultur usw. geprägt. Hier dürfen wir uns NICHT wegen UNWICHTIGER Nebensächlichkeiten ablenken lassen.
Paulus sagte sogar:

Den Juden bin ich geworden wie ein Jude, auf daß ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden wie unter dem Gesetz, auf daß ich die, so unter dem Gesetz sind, gewinne.

1.Kor. 9,20

So erlebe ich auch unterschiedliche Ansichten zum Thema Alkohol, Kopftücher, Heiratssitten usw.
Hier gilt für mich: Den anderen SO annehmen, wie er ist. Denken wir an Jesu letzte Worte: Lehret sie meine Gebote HALTEN! Er hat sich aus Erbschaftssachen genauso raus gehalten wie er sich nicht an Bräuchen gestört hatte (Frau am Jakobsbrunnen angesprochen), sondern hat IMMER das Herz des Menschen gesucht. Nur der "innere Mensch" war - und ist noch - für ihn entscheidend! Was ist für uns entscheidend? Äußerlichkeiten oder der Mensch wie Gott ihn sieht?!?


Darf kritisiert werden?

Kritisieren

Wer möchte schon gerne selber kritisiert werden? Wenn es darum geht ANDERE zu kritisieren sind wir doch relativ schnell dabei! Jesus hatte den Jüngern die Füße gewaschen - wir waschen dagegen den Glaubensgeschwistern lieber den Kopf! Kann man dies so sagen?
Vor vielen Jahren lag mir auch etwas schwer auf dem Herzen was in einer Gemeinde (meiner Empfindung nach) schief lief. Nach dem nächsten Gottesdienst sprach ich den Pastor an. Seine Reaktion: "Entweder hast Du einen Kritikgeist, oder Gott redet durch Dich" - worauf ich erwiderte: "Jetzt habe ich 5 Minuten mit Dir gesprochen - heute morgen war ich deswegen 2 Stunden auf den Knien vor Gott weil es mir so eine Not machte!"
Kurze Zeit später ereignete sich etwas, das für alle Gemeindeglieder sehr beschämend war.
Hatte ich nun einen Kritikgeist?!?
Auch tat ich das, was damals Pastor Heinrich Kemner tat, als er versuchte das Herz einer Frau für die (kritische) Botschaft Jesu zu öffnen: Blumen mit schicken.
(Pastor Heinrich Kemner hatte allerdings etwas mehr Erfolg damit gehabt)

Schauen wir aber mal die Bibel an. Was war die Aufgabe all der Propheten? Kritik üben! Daher waren sie auch immer verhasst - erst als sie gestorben waren wurden sie geehrt - sie konnten ja nun nicht mehr konkret mit dem Finger auf eine Person zeigen! (Allgemeine Kritik wird meist abgelehnt: Betrifft den Anderen, nicht mich!)
Daher sagte Stephanus, bevor er wegen seines Glaubens an Jesus Christus, aber auch seiner KRITIK gesteinigt wurde:

Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt ? Und sie haben getötet, die da zuvor verkündigten die Zukunft dieses Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid. Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten!

Apg 7,52-53

Nun könnte hier eine riesige Liste mit biblischen Beispielen aufgeführt werden, wo Männer Gottes im Auftrage Gottes kritisieren MUSSTEN - oft wollten sie es gar nicht! Denken wir nur an Jeremia:

HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen; du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich. Denn seit ich geredet, gerufen und gepredigt habe von der Plage und Verstörung, ist mir des HERRN Wort zum Hohn und Spott geworden täglich. Da dachte ich: Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich's nicht leiden konnte und wäre fast vergangen. Denn ich höre, wie mich viele schelten und schrecken um und um. "Verklagt ihn! Wir wollen ihn verklagen!" sprechen alle meine Freunde und Gesellen, "ob wir ihn übervorteilen und ihm beikommen mögen und uns an ihm rächen."

Jeremia 20,7-10

Es müsste also eher heißen: Braucht nicht kritisiert zu werden?
Aber trotzdem muss etwas sehr wichtiges dazu gesagt werden. Zunächst müssen wir selbst korrekt leben!
Den Vergleich mit dem Balken und dem kleinen Splitter kennt wohl jeder:

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

Matth. 7,3-5

Hier sehen wir gleich viererlei:

  1. Jesus ist es am wichtigsten, daß wir selbst erst mal richtig leben.
  2. Wir sollen uns immer erstmal selbst prüfen.
  3. Aber auch: Wir haben eine Aufgabe, ja Jesus fordert uns dazu auf (sieh zu...) dem Bruder zu HELFEN
  4. Es ist nicht von bloßer KRITIK die rede, sondern von der Verantwortung, daß selbst kleine Splitter WEG KOMMEN!!!
Jesus wusste, daß es viel einfacher ist "nur" zu kritisieren. Er WILL aber, daß dem Menschen GEHOLFEN wird.

Letzte Worte von sterbenden Menschen hatten schon immer eine große Bedeutung.
Die letzten Worte Jesu waren:

Lehret sie ALLES HALTEN, was ich euch anbefohlen habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

Matth. 28,20

Warum hatte Jesus diese Worte gewählt? Der allerletzte Satz war eine Ermutigung: Ich helfe Euch, ich bin bei Euch! Aber dem ging aber der Grund voraus: Ihr braucht meine Hilfe, weil ihr eine sehr große und schwierige Aufgabe zu bewältigen habt: Mitmenschen GEHORSAM zu lehren - nicht nur das bloße wissen!
Zugegeben, daß verfassen dieser Website ist dagegen relativ einfach - aber privat wie beruflich sehe ich mich auch ständig dieser Aufgabe gegenüber. Wie tröstlich, daß Jesus Christus bei einem ist und uns auch Weisheit gibt, denn ohne göttliche Weisheit kommt NUR SCHADEN dabei heraus! So werden wir beispielsweise gewarnt bei der Kindererziehung:

Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Vermahnung zum HERRN.

Eph 6,4

Wer von uns Vätern hat nicht auch hier schon versagt, indem wir z.B. ungerecht waren (nicht genug "geprüft" hatten) oder lieblos oder ungeduldig handelten (Nerven lagen "blank", überreizt)?!?


Eine Warnung an "Kritiker"

Wie wir schon gesehen haben ist Kritisieren nicht grundsätzlich falsch, Jesus selbst hatte sogar sehr harte Worte gebraucht:

Achtung!

Ihr Schlangen und Otterngezücht! wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

Matth. 23,33

Aber trotzdem sei zum Schluß noch ein Gleichnis Jesus und ein Erlebnis das ich selbst hatte erwähnt:

Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, daß ich das ewige Leben ererbe? Er aber sprach zu ihm: Wie steht im Gesetz geschrieben? Wie ließt du? Er antwortete und sprach: "Du sollst Gott, deinen HERRN, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte und deinen Nächsten als dich selbst." Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das, so wirst du leben. Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: "Wer ist denn mein Nächster?" Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab gen Jericho und fiel unter die Mörder; die zogen ihn aus und schlugen ihn und gingen davon und ließen ihn halbtot liegen. Es begab sich aber ungefähr, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und da er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit; da er kam zu der Stätte und sah ihn, ging er vorüber. Ein Samariter aber reiste und kam dahin; und da er ihn sah, jammerte ihn sein, ging zu ihm, verband ihm seine Wunden und goß darein Öl und Wein und hob ihn auf sein Tier und führte ihn in die Herberge und pflegte sein. Am nächsten Tages zog er zwei Groschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr kosten hast, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste dem gewesen, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So gehe hin und tue desgleichen!

Lukas 10,25-37

Die Samariter waren zur Zeit Jesu verhaßt, wie wir aus folgendem Vers ersehen können:

Da antworteten die Juden und sprachen zu Jesus: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und hast den Teufel?

Joh 8,48

Samariter waren - zugegebener weise - ein Volk, das sich schon frühzeitig anderen Göttern hingab und sich mit Nichtjuden (der "Welt") vermischten.
Also, so eine Person, die es "traditionell" nicht so eng mit dem Glauben nahm, wurde von Jesus Christus HÖHER geachtet als die "Frommen" die es "ernst" mit ihrem äußerlichen Glauben meinten.
Was machte aber den Unterschied? Dieser Samariter ERFÜLLTE das Gebot der NÄCHSTENLIEBE - die "Frommen" hingegen nicht!
Bemerkenswert ist auch, daß der Fragesteller Jesus gegenüber NICHT zugab, daß es ein Samariter war, der Gottes Gebot erfüllte, sondern ihn umschrieb "der die Barmherzigkeit tat".
Welche Waagschale benutzte Jesus Christus also? Schaute er auf die äußerliche "Frömmigkeit" oder auf die LIEBE (das oberste Gebot!!!)

Nun möchte ich noch ein eigenes ähnliches Erlebnis anführen, das schon fast 20 Jahre zurück liegt:
Als Betriebselektriker in einem großen christlichen Werk musste ich unvermittelt im Winter an einem Samstag Abend bis morgens gegen ca. 5 Uhr mit anderen Mitarbeitern eine neue Heizungsanlage installieren. Dazu war ich in meinem Wohnhaus in der Wohngemeinschaft in dieser Zeit zum Milch holen, Tisch decken usw. eingeteilt gewesen, und musste entsprechend früher aufstehen, bekam also fast gar keinen Schlaf.
Viele in der Wohngemeinschaft wusste von dieser Arbeit mit der Heizung und dem Hausdienst 4x am Tag. Am Montag morgen fand ich dann - ich werde es nie vergessen - einen Zettel an der Tür mit den Worten: "Bleib noch etwas liegen - ich mache die Arbeit für Dich!".
Und diese Person war ein "Pfingstler" der eigentlich nicht aufgenommen werden sollte, sondern nur weil er eine bestimmte handwerkliche Ausbildung durchlaufen hatte die dringend benötigt wurde, wurde er dann doch genommen.
Und nun stelle ich als Zeuge dieses Ereignisses die Frage: Wie wird Gott einmal urteilen? Wer hat das oberste Gebot am besten erfüllt? Diejenigen, die nichts mit "Schwärmerei" zu tun haben wollten (die betreffende Person hatte ich NIE in irgend einer Weise "unnüchtern" gesehen - er kam lediglich wie der Samariter aus einer bestimmten "verachteten" Richtung) oder derjenige, der "Täter des Wortes" war und mir "Barmherzigkeit erzeigte"?!?

Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.

Jakobus 1,22
Die Wahrheit im Zentrum erreichen

Und noch ein allerletztes Beispiel soll den Abschluss bilden:
Wir kenne ja Bäume, Zwiebeln und Zielscheiben und ihre Ringe.
Stellen wir uns nun einmal vor, in der Mitte ist die "absolute Wahrheit", außerhalb die "Gottlosigkeit".
Wo befinden wir uns?!? Um so weiter außen man steht, um so mehr "Jesus UND..." wird im Leben gefunden. Unmittelbar NEBEN dem Zentrum könnte ein demütiger Christ sein, der aber noch durch gewisse Erlebnisse z.B. Kontaktscheu ist und deshalb für andere als "Lieblos" gilt. Oder jemand hat eine Bibelstelle noch nicht richtig erkannt. In der Reformationszeit gab es zwischen Zwingli und Luther auch Auseinandersetzungen wegen dem Abendmahl. Auch das Neue Testament berichtet von derartigen Meinungsverschiedenheiten. Paulus hatte sogar den Petrus - von manchen Christen als "Oberapostel" angesehen - scharf zurechtweisen müssen:

Da aber Petrus nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht; denn es war Grund zur Klage gegen ihn.

Galater 2,11

Also waren selbst die Apostel nicht "allwissend" und "perfekt"!


Mit anderen Worten:

Kritik ja - aber NUR unter Gottes Leitung!


Wer hat also nun die ganze Wahrheit auf seiner Seite?
Wer kann von sich allen ernstes sagen: Ich habe die VOLLE Wahrheit erkannt und LEBE in dieser Wahrheit!
Lernen wir doch viel mehr von der Demut eines Moses: Er baute Anfangs auf seine eigene Kraft - 40 Jahre Wüste und Schafe hüten änderten ihn dann aber so ab, daß er DANACH für den Auftrag Gottes brauchbar war - und schließlich der demütigste Mensch zu seiner Zeit genannt wurde der sich seiner Abhängigkeit von Gott in jeder Hinsicht bewußt war. (4. Mose 12,3).

Ich für meinen Fall brauche jedenfalls Gottes Hilfe, Vergebung und Leitung immer wieder neu.
Gott segne Sie!


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